Eisenmangel entsteht, wenn die durch den Körper aufgenommene Eisenmenge den Bedarf nicht decken kann. Dies kann der Fall sein, wenn die Nahrung nicht ausreichend Eisen enthält oder eine Krankheit zu erhöhten Eisenverlusten oder unzureichender Ausnutzung des Eisens führt. Die Abstufung von Eisenmangel reicht von einem fast normalen Eisenstatus über Eisenmangel ohne Anämie bis hin zur schwersten Form, Eisenmangel mit Anämie.1,2 Daher wird das Auftreten einer Anämie oft als Indikator für Eisenmangel herangezogen. Auch bei milden bis mässig starken Formen des Eisenmangels, bei denen sich noch keine Anämie ausgebildet hat, erhalten die Körpergewebe jedoch zu wenig Eisen und sind in ihrer Funktion beeinträchtigt.2 Die Begriffe Anämie, Eisenmangel und Eisenmangelanämie werden manchmal fälschlicherweise als Synonyme verwendet.2
Die Eisenhomöostase kann auch durch chronische Erkrankungen und Entzündungen beeinträchtigt sein, die sowohl die Eisenaufnahme durch den Darm als auch den Eisentransport beeinträchtigen. Dies führt mit der Zeit zu Anämie bei chronischer Erkrankung.3
Erschöpfung ist ein unspezifisches Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Sie gilt als multidimensionales Konstrukt und beinhaltet physische Ermüdung, mentale Ermüdung und Antriebslosigkeit.4 Erschöpfung ist ein erhebliches gesundheitliches Problem und geht mit Behinderungen einher, die mit denen bei chronischen Erkrankungen5 vergleichbar sind, beispielsweise chronische Herzinsuffizienz, chronische obstruktive Lungenerkrankung und rheumatoide Arthritis.4,5,6,7,8 Erschöpfung kann sich massiv negativ auf die Lebensqualität auswirken und ist als Phänomen mit sozialen, physiologischen und psychologischen Dimensionen anzusehen.9
Wenn Sie sich extrem müde fühlen oder an anderen Symptomen eines Eisenmangels leiden, sollten Sie überprüfen, ob Ihre Nahrung genug Eisen enthält. Eisenreichere Ernährung ist eine einfache Möglichkeit, um Ihre Eisenwerte zu verbessern und Ihre Erschöpfung zu bekämpfen.
Eine gesunde, ausgewogene Diät enthält in der Regel genug Eisen, um den Bedarf Ihres Körpers zu decken.10 Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass Sie trotz gesunder Ernährung nicht ausreichend Eisen zu sich nehmen. Dies ist insbesondere bei Vegetariern und Veganern der Fall. Hier ist das Risiko eines Eisenmangels erhöht.11 Der Körper nimmt Eisen aus pflanzlichen Quellen, das sogenannte Nicht-Häm-Eisen, schlechter auf als Eisen aus tierischen Quellen. Wie gut Sie Eisen aus pflanzlichen Quellen aufnehmen, wird zudem stärker dadurch beeinflusst, welche anderen Nahrungsmittel und Getränke Sie etwa zur gleichen Zeit zu sich nehmen.10 Die nachfolgendeTabelle enthält einige Beispiele für Nahrungsmittel mit hohem Eisengehalt.
Es ist auch möglich, dass der Eisengehalt Ihrer Nahrung früher den Bedarf Ihres Körpers decken konnte, dass nun aber neue Umstände eingetreten sind, Ihr Eisenbedarf dadurch höher ist und nicht mehr gedeckt werden kann. Dies kann zum Beispiel bei einer Schwangerschaft oder nach einer Operation der Fall sein. Sie sollten dann versuchen, eisenreichere Nahrung zu sich zu nehmen, um Ihren Eisenspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Es gibt viele verschiedene eisenreiche Nahrungsmittel, von denen Sie mehr essen können, um Ihre Eisenwerte zu verbessern. Sowohl Fleisch, das Häm-Eisen12 enthält, als auch Vitamin C, das zur Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen beiträgt, sind hilfreich. Versuchen Sie, regelmässiger Nahrungsmittel mit hohem Eisengehalt zu essen. Kombinieren Sie Häm- und Nicht-Häm-Eisenquellen in der gleichen Mahlzeit (beispielsweise rotes Fleisch und Spinat) oder ergänzen Sie Ihre Mahlzeiten mit einer Vitamin-C-Quelle (zum Beispiel einem Glas Orangensaft), um Ihre Eisenaufnahme zu erhöhen.
Eisenquellen (tierischen Ursprungs)13 | Eisenquellen (pflanzlichen Ursprungs)14 |
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Austern | Sojaprodukte |
Muscheln | Linsen |
Rotes Fleisch, z.B. Rind | Bohnen |
Leber | Tofu |
Innereien von Pute oder Huhn | Spinat |
Fisch | Melasse |
Vollkornbrot | |
Erbsen | |
Getrocknete Früchte (z.B. getrocknete Aprikosen, Pflaumen und Rosinen) | |
Mit Eisen angereichertes Getreide und Körner (siehe Verpackung für Einzelheiten zum Eisengehalt)13 |
Lebensmittel, welche die Eisenaufnahme fördern | Lebensmittel, welche die Eisenaufnahme hemmen |
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Fleisch/Quelle von Häm-Eisen12 | Tee- und Kräutertees im Allgemeinen15 |
Vitamin C, z.B. Zitrusfrüchte16 | Kaffee17 |
Milch17 | |
Milchprodukte17 |
*Calcium, wie es in Milch und Milchprodukten vorkommt, kann die Eisenabsorption sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Eisenquellen hemmen, im Gegensatz zu den anderen Inhibitoren, die nur die Absorption von Nicht-Hämeisen beeinflussen.
Wenn Sie schwanger sind oder versuchen, schwanger zu werden, ist es wichtig, Ihren Arzt oder Ihre Hebamme nach den besten eisenreichen Nahrungsmitteln zu fragen, die Sie essen sollten, da einige Nahrungsmittel, wie z.B. Leber16 oder bestimmte Fischarten18 , während der Schwangerschaft vermieden werden sollten.
Ebenso sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ernährungsberaterin darüber sprechen, welche Nahrungsmittel Sie essen sollten, um Ihre Eisenaufnahme zu erhöhen, wenn Sie unter Allergien oder Ernährungseinschränkungen leiden, z.B. bei Zöliakie, entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) oder einer Magenoperation. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise vorschlagen, dass Sie zusätzliche Eisenquellen wie Tabletten oder intravenöses Eisen benötigen, um Ihr Eisen in einen gesunden Bereich zu bringen. Dies kann auch bei einer Eisenmangelanämie der Fall sein, bei der die Ernährung allein in der Regel nicht ausreicht, um das verlorene Eisen zu ersetzen.19 Sobald sich der Eisenspiegel in Ihrem Körper erholt hat, ist eine eisenreiche Ernährung eine gute Möglichkeit, um Ihren Eisenspiegel normal zu halten.
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